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   VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17 A   

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VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17 A (https://dejure.org/2017,57509)
VG Berlin, Entscheidung vom 22.12.2017 - 23 L 896.17 A (https://dejure.org/2017,57509)
VG Berlin, Entscheidung vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A (https://dejure.org/2017,57509)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Berlin

    § 29 Abs 1 Nr 2 AsylVfG 1992, § 36 Abs 1 AsylVfG 1992, § 36 Abs 3 S 1 AsylVfG 1992, § 36 Abs 4 AsylVfG 1992, § 37 Abs 1 AsylVfG 1992
    Einstweiliger Rechtsschutz gegen Abschiebungsandrohung nach Griechenland: Verbot der Abschiebung anerkannt Schutzberechtigter nach Griechenland

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    AsylG § 34 Abs. 1 S. 1 Nr. 4, AsylG § 37, AsylG § 37 Abs. 1 S. 2, AsylG § 35, AsylG § 36 Abs. 4 S. 1, AsylG § 29 Abs. 1 Nr. 2
    Griechenland, Drittstaatenregelung, Abschiebungsverbot, Europäische Menschenrechtskonvention, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung, Obdachlosigkeit, Menschenwürde, Zulässigkeit, Rechtsschutzinteresse, internationaler Schutz in EU-Staat

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (17)Neu Zitiert selbst (8)

  • EGMR, 02.04.2013 - 27725/10

    MOHAMMED HUSSEIN AND OTHERS v. THE NETHERLANDS AND ITALY

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    Eine Verletzung von Art. 3 EMRK setzt allerdings ein Mindestmaß an Schwere voraus, für das das Bestehen einiger Mängel nicht reicht (vgl. EGMR, Beschluss vom 2. April 2013 - 27725.10, Mohammed Hussein/Italien und Niederlande -, ZAR 2013, S. 336 [337 f.]).

    Diese Norm verpflichtet nicht, jede Person innerhalb des eigenen Zuständigkeitsbereichs mit einem Obdach zu versorgen oder sie finanziell zu unterstützen, um ihr einen gewissen Lebensstandard zu ermöglichen (vgl. EGMR, Beschluss vom 2. April 2013 - 27725.10, Mohammed Hussein/Italien und Niederlande -, ZAR 2013, 336 [337] und Urteil vom 21. Januar 2011 - 30696.09, M.S.S./Belgien und Griechenland -, NVwZ 2011, 413 [415]).

    Allein die Tatsache, dass die wirtschaftlichen und sozialen Lebensverhältnisse bei einer Überstellung bedeutend geschmälert würden, begründet grundsätzlich keinen Verstoß gegen die Vorschrift (vgl. EGMR, Beschluss vom 2. April 2013 - 27725.10, Mohammed Hussein/Italien und Niederlande -, ZAR 2013, 336 [337]).

  • EGMR, 21.01.2011 - 30696/09

    Belgische Behörden hätten Asylbewerber nicht nach Griechenland abschieben dürfen

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    Diese Norm verpflichtet nicht, jede Person innerhalb des eigenen Zuständigkeitsbereichs mit einem Obdach zu versorgen oder sie finanziell zu unterstützen, um ihr einen gewissen Lebensstandard zu ermöglichen (vgl. EGMR, Beschluss vom 2. April 2013 - 27725.10, Mohammed Hussein/Italien und Niederlande -, ZAR 2013, 336 [337] und Urteil vom 21. Januar 2011 - 30696.09, M.S.S./Belgien und Griechenland -, NVwZ 2011, 413 [415]).

    Die Verantwortlichkeit eines Staates ist jedoch dann begründet, wenn der Betroffene vollständig von staatlicher Unterstützung abhängig ist und - trotz ausdrücklich im nationalen Recht verankerter Rechte - behördlicher Gleichgültigkeit gegenübersteht, obwohl er sich in so ernsthafter Armut und Bedürftigkeit befindet, dass dies mit der Menschenwürde unvereinbar ist (vgl. EGMR, Urteil vom 21. Januar 2011 - 30696.09, M.S.S./Belgien und Griechenland -, NVwZ 2011, 413 [415 f.]; siehe auch EuGH, Urteil vom 21. Dezember 2011 - C-411/10 u.a. -, juris Rn. 88 ff.).

  • VG Berlin, 30.11.2017 - 23 K 463.17

    Asylrecht: Unzulässigkeit eines Asylantrags wegen bereits erfolgter Zuerkennung

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG ist nach der Rechtsprechung der Kammer auch nicht dahingehend europarechtskonform auszulegen, dass bereits im Rahmen der Unzulässigkeitsentscheidung eine Verletzung von Art. 3 EMRK bzw. die Einhaltung der Art. 20 ff. Qualifikationsrichtlinie zu prüfen wäre (vgl. Urteil vom 30. November 2017 - VG 23 K 463.17 A -, juris).

    Gemessen an diesem Maßstab ist bei einer Gesamtwürdigung der zu Griechenland vorliegenden Berichte und Stellungnahmen vor allem von Nichtregierungsorganisationen, denen ein besonderes Gewicht zukommt, festzustellen, dass anerkannten Schutzberechtigte in Griechenland eine Verletzung ihrer Rechte aus Art. 3 EMRK droht (vgl. Urteil der Kammer vom 30. November 2017 - VG 23 K 463.17 A -, juris).

  • BVerwG, 31.01.2013 - 10 C 15.12

    Afghanistan; Provinz Helmand; Kabul; Abschiebung; Abschiebungsverbot;

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    Denn die nationalen Abschiebungsverbote nach § 60 Abs. 5 und Abs. 7 Satz 1 AufenthG bilden einen einheitlichen, nicht weiter teilbaren Streitgegenstand mit mehreren Anspruchsgrundlagen (vgl. BVerwG, Urteil vom 31. Januar 2013 - BVerwG 10 C 15.12 -, juris Rn. 11).
  • EuGH, 21.12.2011 - C-411/10

    Ein Asylbewerber darf nicht an einen Mitgliedstaat überstellt werden, in dem er

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    Die Verantwortlichkeit eines Staates ist jedoch dann begründet, wenn der Betroffene vollständig von staatlicher Unterstützung abhängig ist und - trotz ausdrücklich im nationalen Recht verankerter Rechte - behördlicher Gleichgültigkeit gegenübersteht, obwohl er sich in so ernsthafter Armut und Bedürftigkeit befindet, dass dies mit der Menschenwürde unvereinbar ist (vgl. EGMR, Urteil vom 21. Januar 2011 - 30696.09, M.S.S./Belgien und Griechenland -, NVwZ 2011, 413 [415 f.]; siehe auch EuGH, Urteil vom 21. Dezember 2011 - C-411/10 u.a. -, juris Rn. 88 ff.).
  • VG München, 17.10.2017 - M 21 S 17.44736

    Fehlerhafte Festsetzung einer Ausreisefrist

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    Er ist nach der Rechtsprechung der Kammer insbesondere gemäß § 36 Abs. 3 Satz 1 AsylG statthaft, auch wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (im Folgenden: Bundesamt) in der Abschiebungsandrohung in Ziffer 3 des Bescheides vom 4. Dezember 2017 eine Ausreisefrist von 30 Tagen ab unanfechtbarem Abschluss des Asylverfahrens festgesetzt hat (vgl. Beschlüsse vom 1. Dezember 2017 - VG 23 L 767.17 A -, vom 9. Oktober 2017 - VG 23 L 689.17 A - und - VG 23 L 687.17 A - sowie vom 27. September 2017 - VG 23 L 685.17 A -, jeweils Abdruck S. 2; ebenso VG München, Beschluss vom 17. Oktober 2017 - M 21 S 17.44736 -, juris Rn. 21).
  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1516/93

    Flughafenverfahren

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    Ernstliche Zweifel in diesem Sinne liegen dann vor, wenn zum Zeitpunkt der gerichtlichen Entscheidung erhebliche Gründe dafür sprechen, dass die Entscheidung des Bundesamtes einer rechtlichen Prüfung wahrscheinlich nicht standhält (vgl. BVerfG, Urteil vom 14. Mai 1996 - 2 BvR 1516/93 -, juris Rn. 99; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 11. November 1996 - A 16 S 2681/96 -, juris Rn. 8 f. m.w.N.).
  • VGH Baden-Württemberg, 11.11.1996 - A 16 S 2681/96

    Asylfolgeantrag: Aussetzung der Abschiebung wegen ernstlicher Zweifel an der

    Auszug aus VG Berlin, 22.12.2017 - 23 L 896.17
    Ernstliche Zweifel in diesem Sinne liegen dann vor, wenn zum Zeitpunkt der gerichtlichen Entscheidung erhebliche Gründe dafür sprechen, dass die Entscheidung des Bundesamtes einer rechtlichen Prüfung wahrscheinlich nicht standhält (vgl. BVerfG, Urteil vom 14. Mai 1996 - 2 BvR 1516/93 -, juris Rn. 99; VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 11. November 1996 - A 16 S 2681/96 -, juris Rn. 8 f. m.w.N.).
  • VG Bremen, 28.05.2018 - 5 V 813/18
    Es erscheint vielmehr überzeugend, die mit § 37 Abs. 1 AsylG einhergehende Beschleunigung des Asylverfahrens als berechtigtes Inte­ resse im Rahmen des Eilverfahrens anzuerkennen (VG Berlin, B. v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A - , Rn. 5, juris).

    e) Gemessen an diesem Maßstab ist für anerkannte Schutzberechtigte in Griechenland eine Verletzung ihrer Rechte aus Art. 3 EMRK festzustellen (vgl. VG Aachen, B. v. 03.07.2017 - 4 L 782.17.A, juris; VG Stuttgart, B. v. 09.02.2017 - A 7 K 556.17, juris; VG Berlin, U. v. 30.11.2017 - 23 K 463.17 A, juris; VG Trier, B. v. 13.12.2017 - 7 L 14132/17.TR, juris; VG Berlin, B. v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A, juris).

    Sie haben keine reelle Chance, sich in Griechenland ein Existenzminimum aufzubauen, zumal Rückkehrer mangels nachzuweisenden einjährigen legalen Aufenthalts keinen Zugang zum griechischen sozialen Solidaritätseinkommen haben (vgl. VG Berlin, B. v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A, juris).

    Im Falle von Obdachlosigkeit müssen Flüchtlinge mit bedürftigen Griechen um die geringen Hilfsmöglichkeiten lokaler Behörden konkurrieren, wobei sie oftmals Diskri minierungen ausgesetzt sind (vgl. zum Vorstehenden: VG Berlin, B. v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A, juris).

  • VG Düsseldorf, 02.07.2018 - 22 L 1498/18

    Vorläufiger Rechtsschutz; Ausreisefrist 30 Tage; Statthaftigkeit; fehlendes

    Der Antrag ist bereits unstatthaft, siehe dazu auch VG Düsseldorf, Beschluss vom 15. Mai 2018 - 29 L 1025/18.A -, juris, Rn. 2 ff.; anderer Ansicht: VG Berlin, Beschluss vom 12. Juni 2018 - 23 L 287/18 A -, juris, Rn. 4, und vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris, Rn. 4; VG Bremen, Beschluss vom 28. Mai 2018 - 5 V 813/18 -, juris, Rn. 10; VG Wiesbaden, Beschluss vom 14. Mai 2018 - 7 L 482/18.WI.A -, juris, Rn. 18; VG Köln, Beschluss vom 9. Mai 2018 - 14 L 826/18.A -, juris, Rn. 3; VG Ansbach, Beschluss vom 8. Mai 2018 - AN 17 S 18.50410 -, juris, Rn. 15; VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259/18.A -, juris, Rn. 4; VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, juris, Rn. 4 f.; VG Trier, Beschluss vom 13. Dezember 2017 - 7 L 14132/17.TR -, juris, Rn. 2 ff.; offen gelassen: VG Berlin, Beschluss vom 24. Mai 2018 - 6 L 132.18 A -, juris, Rn. 11.

    Insbesondere ergibt sich eine sofortige Vollziehbarkeit kraft Gesetzes hier nicht aus § 36 Abs. 3 Satz 1 AsylG i.V.m. § 75 Abs. 1 AsylG, anderer Ansicht VG Berlin, Beschluss vom 12. Juni 2018 - 23 L 287/18.A -, juris, Rn. 4, und vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris, Rn. 4.

    VG Düsseldorf, Beschluss vom 15. Mai 2018 - 29 L 1025/18.A -, juris, Rn. 8.; anderer Ansicht vgl. VG Berlin, Beschluss vom 12. Juni 2018 - 23 L 287/18.A -, juris, Rn. 4, und vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris, Rn. 4; VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259/18.A -, juris, Rn. 4; VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, juris, Rn. 5.

    Etwas anderes ergibt sich auch insoweit nicht aus § 37 Abs. 1 AsylG, vgl. VG Berlin, Beschluss vom 24. Mai 2018 - 6 L 132.18 A -, juris, Rn. 12; VG Köln, Beschluss vom 9. Mai 2018 - 14 L 826/18.A -, juris, Rn. 19; VG Ansbach, Beschluss vom 8. Mai 2018 - AN 17 S 18.50410 -, juris, Rn. 19; VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259/18.A -, juris, Rn. 7 f.; anderer Ansicht VG Berlin, Beschluss vom 12. Juni 2018 - 23 L 287/18 A -, juris, Rn. 5, vom 9. Januar 2018 - 28 L 741/17 A -, juris, Rn. 8 f., und vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris, Rn. 5; VG Bremen Beschluss vom 28. Mai 2018 - 5 V 813/18 -, juris, Rn. 12 f.; VG Wiesbaden, Beschluss vom 14. Mai 2018 - 7 L 482/18.WI.A -, juris, Rn. 26 f.; VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, juris, Rn. 9; VG Trier, Beschluss vom 13. Dezember 2017 - 7 L 14132/17.TR -, juris, Rn. 11 f.

  • VG Cottbus, 04.05.2018 - 5 L 259/18

    Kein Rechtsschutzbedürfnis für einen Antrag nach § 80 Abs. 5 VwGO bei vom

    Ein Rechtsschutzbedürfnis lässt sich in diesen Fällen auch nicht aus der Regelung des § 37 Abs. 1 AsylG herleiten (entgegen VG Berlin, Beschlüsse vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A - und vom 9. Januar 2018 - 28 L 741.17 A - VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, alle abrufbar bei juris).

    Denn maßgeblich für den Ausschluss der aufschiebenden Wirkung der Klage ist mit Blick auf die Regelung des § 75 Abs. 1 i.V.m. § 38 Abs. 1 AsylG allein die zu setzende und nicht die vom Bundesamt tatsächliche gesetzte Ausreisefrist (vgl. VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris Rn. 4; VG München, Beschluss vom 17. Oktober 2017 - M 21 S 17.44736 -, juris Rn. 21).

    Denn vor Abschluss des Klageverfahrens bietet die streitgegenständliche Abschiebungsandrohung der insoweit zuständigen Ausländerbehörde mangels Bestimmung einer entsprechenden Ausreisefrist seitens des Bundesamtes (vgl. § 34 Abs. 1 AsylG i.V.m. § 59 Abs. 1 S. 1 des Aufenthaltsgesetzes) von vorn herein keine geeignete Grundlage für die Vollziehung der Abschiebung (vgl. VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris Rn. 5).

    7 Angesichts dessen vermögen die Antragsteller ein Rechtsschutzbedürfnis für ihren Eilantrag entgegen einer in der Rechtsprechung vertretenen Auffassung (vgl. VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, juris Rn. 9; VG Berlin, Beschlüsse vom 9. Januar 2018 - 28 L 741.17 A -, juris Rn. 8 f. und vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris Rn. 5) auch nicht aus der Regelung des § 37 Abs. 1 AsylG herzuleiten.

  • VG Berlin, 29.05.2018 - 3 L 219.18

    Eilverfahren gegen eine Abschiebungsandrohung; Festsetzung der Ausreisefrist;

    Ein Rechtsschutzbedürfnis lässt sich in diesen Fällen auch nicht aus der Regelung des § 37 Abs. 1 AsylG herleiten (im Anschluss an VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259.18 A - juris; ebenso VG Berlin, Beschluss vom 24. Mai 2018 - VG 6 L 132.18 A - entgegen VG Berlin, Beschlüsse vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A - und vom 9. Januar 2018 - 28 L 741.17 A - VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, alle abrufbar bei juris).

    Maßgeblich für den Ausschluss der aufschiebenden Wirkung der Klage ist nämlich mit Blick auf die Regelung des § 75 Abs. 1 in Verbindung mit § 38 Abs. 1 AsylG allein die zu setzende und nicht die vom Bundesamt tatsächliche gesetzte Ausreisefrist (so bereits VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A - , juris Rn. 4 ; VG München, Beschluss vom 17. Oktober 2017 - M 21 S 17.44736 - , juris Rn. 21).

    Denn vor Abschluss des Klageverfahrens bietet die streitgegenständliche Abschiebungsandrohung der insoweit zuständigen Ausländerbehörde mangels Bestimmung einer entsprechenden Ausreisefrist seitens des Bundesamtes (vgl. § 34 Abs. 1 AsylG i. V. mit § 59 Abs. 1 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes) von vornherein keine geeignete Grundlage für die Vollziehung der Abschiebung (vgl. auch VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017, a.a.O., juris Rn. 5).

    14 Die Antragsteller können auch kein Rechtsschutzbedürfnis für ihre Eilanträge aus der in § 37 Abs. 1 AsylG bestimmten Rechtsfolge im Falle des Erfolgs eines Antrags nach § 80 Abs. 5 VwGO herleiten (vgl. VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259.18 A - , juris Rn. 7 f.; VG Berlin, Beschluss vom 24. Mai 2018 - VG 6 L 132.18 A - a.A. VG Trier, Beschluss vom 13. Dezember 2017 - 7 L 14132.17 TR - , juris Rn. 11 ff.; VG Berlin, Beschlüsse vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris Rn. 5 ; a.a.O.; vom 9. Januar 2018 - 28 L 741.17 A - , juris Rn. 8 f. und vom 25. Januar 2018 - 28 L 872.17 A - , juris Rn. 5 ; ebenso VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651.17 - juris Rn. 9).

  • VG Ansbach, 26.09.2018 - AN 14 S 18.50697

    Vorläufiger Rechtsschutz gegen Abschiebungsandrohung bei fehlerhaftem

    Zwar hat die Antragsgegnerin eine längere Ausreisefrist, als gesetzlich bestimmt, festgesetzt, also 30 Tage anstatt die in § 35 AsylG für Unzulässigkeitsablehnungen bei Schutzberechtigung in einem anderen EU-Staat vorgesehene Frist von einer Woche (vgl. VG Berlin, B.v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A - juris) und damit den Weg über § 38 AsylG gewählt hat, der eine Klageerhebung mit aufschiebender Wirkung binnen zwei Wochen nach sich zieht.

    Nur besondere individuelle Umstände können also im Einzelfall dazu führen, dass eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung nach Art. 3 EMRK vorliegt oder zu besorgen ist (so insbesondere VG München, B.v. 12.1.2018 - M 28 S 17.35846 -, juris: bei alleinstehender Frau, die in Griechenland zur Prostitution gezwungen wurde und wohnungslos sowie zuletzt obdachlos gewesen ist; in diese Richtung auch VG Saarland, B.v. 15.3.2017 - 3 K 1165/16 -, juris; VG Hamburg, B.v. 11.5.2017 - 9 AE 2728/17 -, juris; VG Augsburg, U.v. 7.6.2017 - Au 5 K 17.32168 -, juris und VG Würzburg, B.v. 8.3.2017 - W 2 S 17.31032 -, juris; vor allem hinsichtlich vulnerabler Personen VG Düsseldorf, B.v. 17.5.2017 - 12 L 1978/17.A -, juris; a.A. insbesondere VG Bremen, B.v. 20.10.2017 - 5 V 2274/17 -, juris; sehr ausführlich VG Berlin, U.v. 30.11.2017 - 23 K 463.17 A und B.v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A -, beide juris; VG Stuttgart, B.v. 9.2.2017 - A 7 K 556/17 -, juris sowie VG Aachen, B.v. 3.7.2017 - 4 L 782/17.A).

  • VG Wiesbaden, 14.05.2018 - 7 L 482/18

    Abschiebungsandrohung, Abschiebungsanordnung, Abschiebungsverbot, Anerkannte,

    Diese gesetzlich vorgegebene Frist steht auch nicht zur Disposition des Bundesamtes, d.h. es kann nicht "künstlich" einen Fall des § 38 AsylG schaffen, indem es - wie im streitgegenständlichen Bescheid - contra legem eine Ausreisefrist von 30 Tagen vorschreibt (vgl. VG Bayreuth, Urt. v. 01.12.2017 - B 3 K 17.33153, juris, Rn. 33; VG Magdeburg, Beschl. v. 03.01.2018 - 1 B 651/17, juris, Rn. 5; VG Berlin, Beschl. v. 09.01.2018 - 28 L 741.17 A, juris, Rn. 4; Beschl. v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A, juris, Rn. 4).

    Damit erschöpft sich das Begehren des Eilantrags nicht in einem Abschiebungsschutz, sondern richtet sich auch auf die Unwirksamkeit des streitgegenständlichen Bescheides und die Fortführung des Asylverfahrens als gesetzliche Folge einer eventuell stattgebenden gerichtlichen Entscheidung im Eilverfahren (vgl. VG Magdeburg, Beschl. v. 03.01.2018 - 1 B 651/17, juris, Rn. 6 ff.; VG Berlin, Beschl. v. 09.01.2018 - 28 L 741.17 A, juris, Rn. 7 ff.; Beschl. v. 22.12.2017 - 23 L 896.17 A, juris, Rn. 5).

  • VG Göttingen, 13.07.2018 - 1 B 377/18

    Abschiebungsandrohung; verlängerte Ausreisepflicht; Ausreisepflicht;

    Dies wäre der Fall, wenn der erhobenen Klage gemäß § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 i. V. m. § 75 Abs. 1 AsylG keine aufschiebende Wirkung zukäme (so die 3. Kammer - Einzelrichter - des erkennenden Gerichts, Beschluss vom 3. April 2018 - 3 B 155/18 -, n. v.; VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris Rn. 4; VG München, Beschluss vom 17. Oktober 2017 - M 21 S 17.44736 -, juris Rn. 21; VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259/18.A -, juris Rn. 4).

    Die erkennende Kammer vermag sich insbesondere nicht der Auffassung anzuschließen, der Gesetzgeber habe mit der Vorschrift des § 37 Abs. 1 AsylG ein über die darin enthaltene Vorgabe für das weitere Verfahren beim Bundesamt hinausgehendes subjektiv-öffentliches Recht auf ein beschleunigtes Verfahren gewähren wollen, aus dem ein Rechtsschutzbedürfnis für das vorliegende gerichtliche Verfahren auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Klage gegen den angefochtenen Bescheid des Bundesamtes erwachse (so auch VG Köln, Beschluss vom 9. Mai 2018 - 14 L 826/18.A -, juris Rn. 5 ff.; VG Freiburg, Beschluss vom 4. Juli 2018 - A 5 K 3911/18 -, juris Rn. 8; a. A. die 3. Kammer - Einzelrichter - des erkennenden Gerichts im Beschluss vom 3. April 2018, a. a. O.; sowie VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, juris Rn. 9; VG Berlin, Beschlüsse vom 9. Januar 2018 - 28 L 741.17 A -, juris Rn. 8 f. und vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A -, juris Rn. 5, m. w. N.).

  • VG Schleswig, 01.02.2019 - 10 B 150/18

    Fehlendes Rechtsschutzbedürfnis für ein Eilverfahren gegen eine

    Maßgeblich für den Ausschluss der aufschiebenden Wirkung der Klage ist mit Blick auf die Regelung des § 75 Abs. 1 i.V.m. § 38 Abs. 1 AsylG allein die zu setzende und nicht die vom Bundesamt tatsächlich gesetzte Ausreisefrist (so auch VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A - juris, Rn. 4; VG München, Beschluss vom 17. Oktober 2017 - M 21 S 17.44736 - juris, Rn. 21; VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259/18.A - juris, Rn. 4; VG Kassel, Beschluss vom 3. September 2018 - 2 L 2184/18.KS.A - juris, Rn. 7; VG Köln, Beschluss vom 9. Mai 2018 - 14 L 826/18.A - juris, Rn. 3; VG Ansbach, Beschluss vom 8. Mai 2018 - AN 17 S 18.50410 - juris, Rn. 15; andere Ansicht VG Freiburg, Beschluss vom 2. August 2018 - A 4 K 3698/18 - juris, Rn. 7; VG München, Beschluss vom 23. April 2018 - M 26 S 18.30201 - juris, Rn. 13; VG Hamburg, Beschluss vom 6. Juli 2018 - 9 AE 2692/18 - juris, Rn. 12 ff. m.w.N.; VG Arnsberg, Beschluss vom 5. September 2018 - 5 L 1270/18.A - juris, Rn. 4, wonach die tatsächlich getroffene Entscheidung des Bundesamtes zu Ausreisefrist und Abschiebungsandrohung maßgeblich sei).

    Aufgrund dieser Erwägungen kann die Antragstellerin ein Rechtsschutzbedürfnis für einen Antrag auf Gewährung vorläufigen Rechtschutzes auch nicht aus der Regelung des § 37 Abs. 1 AsylG herleiten (so aber beispielsweise VG Magdeburg, Beschluss vom 3. Januar 2018 - 1 B 651/17 -, juris Rn. 9; VG Berlin, Beschlüsse vom 9. Januar 2018 - 28 L 741.17 A - juris, Rn. 8 f. und vom 22. Dezember 2017 - 23 L 896.17 A - juris, Rn. 5; VG Kassel, Beschluss vom 3. September 2018 - 2 L 2184/18.KS.A - juris, Rn. 14 ff.; VG Ansbach, Beschluss vom 27. November 2018 - AN 14 S 18.50864 - juris, Rn. 16 ff.; VG Sigmaringen, Beschluss 19. Juni 2018 - A 5 K 1489/18 - juris, Rn. 20).

  • VG Berlin, 24.05.2018 - 6 L 132.18

    Zulässigkeit eines Antrags auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung; keine

    Im Hinblick auf den eindeutigen Wortlaut der Vollstreckungsgrundlage bedarf es keiner Entscheidung, ob die Klage gemäß § 75 Abs. 1 AsylG i.V.m. § 38 Abs. 1 AsylG an sich aufschiebende Wirkung hat und der Antrag nach § 80 Abs. 5 VwGO bereits nicht statthaft ist, nachdem das Bundesamt eine längere Ausreisefrist als die in § 36 Abs. 1 AsylG vorgesehene Ausreisefrist von einer Woche gesetzt hat (vgl. hierzu VG München, Beschluss vom 23. April 2018 - M 26 18.30201 -, juris Rn. 12; VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - VG 23 L 896.17 A -, juris Rn. 4 m.w.N.).

    Aus § 37 Abs. 1 AsylG folgt ebenfalls kein Rechtschutzinteresse für das Verfahren des vorläufigen Rechtschutzes (vgl. VG Cottbus, Beschluss vom 4. Mai 2018 - VG 5 L 259/18.A -, juris Rn. 7 f.; a. A. VG Trier, Beschluss vom 13. Dezember 2017 - 7 L 14132/17.TR -, juris Rn. 11 f.; VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - VG 23 L 896.17 A -, juris Rn. 5; VG Berlin, Beschluss vom 25. Januar 2018 - VG 28 L 872.17 A -, juris Rn. 5).

  • VG Berlin, 18.05.2018 - 33 L 210.18

    Aufschiebende Wirkung einer Klage gegen eine Abschiebungsandrohung mit

    Maßgeblich für die aufschiebende Wirkung ist die aufgrund der ablehnenden Entscheidung des Bundesamts über den Asylantrag zu setzende und nicht die vom Bundesamt tatsächlich gesetzte Ausreisefrist (vgl. VG München, Beschluss vom 29. Dezember 2016 - M 21 S 16.35313, juris Rn. 12; VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017 - VG 23 L 896.17 A, BA S. 2 m.w.N.; VG Berlin, Beschluss vom 27. April 2018 - VG 33 L 211.18 A, BA S. 3f.).

    Die damit einhergehende Beschleunigung des nach § 37 Abs. 1 Satz 2 AsylG ohne weitere gerichtliche Entscheidung fortzusetzenden Asylverfahrens begründet ein berechtigtes Interesse des Antragstellers an einer Entscheidung im Eilverfahren (vgl. VG Berlin, Beschluss vom 22. Dezember 2017, a.a.O.; Beschluss vom 22. April 2018, a.a.O., BA S. 4, und Beschluss vom 9. Januar 2018 - VG 28 K 741.17 A, BA S. 3 f).

  • VG Göttingen, 15.10.2018 - 3 A 745/17

    30-tägige Ausreisefrist; Abschiebungsandrohung; Abschiebungshindernis;

  • VG Sigmaringen, 19.06.2018 - A 5 K 1489/18

    Einstweiliger Rechtsschutz gegen Abschiebung

  • VG Ansbach, 20.09.2018 - AN 14 K 18.50495

    Abschiebungsverbot für Griechenland ist festzustellen

  • VG Köln, 09.05.2018 - 14 L 826/18
  • VG Potsdam, 17.07.2018 - 7 L 554/18

    Einstweiliger Rechtsschutz gegen Abschiebung

  • VG München, 17.09.2020 - M 17 E 20.32546

    Erfolgreicher Eilantrag bei defizitären Aufnahmebedingungen für anerkannt

  • VG Karlsruhe, 03.12.2018 - A 13 K 10554/18

    Auswirkung der Rechtswidrigkeit der Feststellung einer Ausreisefrist in den

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